Eine junge israelische, in Amsterdam lebende Musikerin erhält einen Brief, der ihr Leben aus den Fugen geraten lässt. Er enthält eine Zahlungsaufforderung für eine Gasrechnung, die seit dem Jahr 1944 auf ihre Wohnung läuft. Sie versucht, der Geschichte des Dokuments auf die Spur zu kommen. Wer hat während der Kriegsjahre in der Wohnung gelebt? Was ist mit diesen Menschen geschehen? Und was hat ihr Nachbar Jan damit zu tun?
Maya Arad Yasur lässt in Amsterdam verschiedene Stimmen unterschiedliche Versionen der Geschichte erfinden, verwerfen, neu konstruieren und sämtliche Möglichkeiten durchforsten, um diese im nächsten Moment wieder in Frage zu stellen. Sie konfrontieren die Protagonistin mit ihrer Position in einer scheinbar frei denkenden, modernen Gesellschaft, der bei genauerer Betrachtung dann doch wieder nicht zu trauen ist. Denn Rassismus, Sexismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit sitzen tief und begegnen der Musikerin an jeder Ecke. Oder sind es ihre eigene Wahrnehmung, ihre Vorurteile und Ängste, die sie in die Enge treiben und unfrei machen in dieser vermeintlich so freien und sicheren Stadt?
Für Amsterdam erhielt Maya Arad Yasur den Stückemarktpreis des Berliner Theatertreffens 2018. Das Stück der israelischen Dramatikerin wird erstmalig in Österreich aufgeführt.
Premiere: 21. September 2022
Weitere Vorstellungen am 23., 24., 28., und 30. September, 1., 5., 7., 8., 14., 15., 18. und 19. Oktober, jeweils um 20.00 Uhr.
Dauer: ca. 85 Minuten
Nach der Vorstellung am 18. Oktober findet ein Publikumsgespräch mit dem Regisseur und den Schauspielerinnen statt.
Plakatgestaltung: grafisches Büro
Bild Stare: Factory Fifteen / Paul Nicholls
Probenfotos: Marcel Köhler