Fotos (c) Maria Otter
Neid, Krankheit, Eifersucht kleben an den zwei Frauen in Auf der gelben Straße, wie die schwefelgelbe Tapete an den Wänden ihrer Zimmer. Es sind patriarchale Unterdrückungsmechanismen und toxische Männlichkeit, die den beiden Handlungsmacht und selbstbestimmte Entscheidungen absprechen. Aus unterschiedlichen Zeiten heraus versuchen sie sich mit ihrer eigenen Strategie aus der Unterdrückung ihrer Ehemänner und der patriarchalen Gewalt herauszulösen und das Gelb abzuschütteln.
Mit zwei Kurzgeschichten begibt sich GLITCH Performances auf eine feministische Reise durch das 20. Jahrhundert und erkundet die vielschichtigen häuslichen Unterdrückungsmechanismen, die noch immer hinter der patriarchalen Gesellschaft stehen.
Fotos (c) Maria Otter
Veza Canetti legt ihren Finger in Der Oger tief und schonungslos in die Wunden, die sexualisierte Gewalt und deren Verharmlosung an Frauenkörpern hinterlässt. Scharf seziert sie eine patriarchale Gesellschaftsstruktur und legt ihre rassistischen und sexistischen Wurzeln frei. Charlotte P. Gilman setzte 50 Jahre zuvor mit Die gelbe Tapete ein eindrückliches Beispiel dafür, wie bewusst eingesetzte Hysterisierung und Gaslighting von Frauen zu deren Handlungsunfähigkeit führt.
Ausgehend von diesem Material versucht das Team herauszuschälen, wie ungeniert aktive und vermeintlich passive Gewalt legitimiert wird und welche Folgen victim-blaming und slut-shaming hervorrufen.
Premiere: 22.1.2025, 20.00 Uhr
Weitere Vorstellungen: 24., 25., 29., 30., 31.1. und 1.2.2025, 20.00 Uhr
Ein Publikumsgespräch mit dem Team der Produktion findet nach der Vorstellung am 29. Jänner statt.
Dauer des Stücks: 65 Minuten
Hinweis: In der Produktion kommen explizite Beschreibungen von sexualisierter Gewalt vor.
Gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7) und dem Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, sowie dem Zukunftsfonds der Republik Österreich.