Der Tod kann einen bewegen, wenn man ihn nicht zeigt. Das Gleiche gilt für die Liebe. - Robert Bresson / franz. Filmregisseur (1901-1999)
Ein Esel stirbt inmitten einer Schafherde – berührend schön, einsam und erhaben.
Eine Schlüsselszene eines Filmklassikers: Robert Bressons Au hasard Balthazar (1966).
Diese Filmsequenz, die nicht gezeigt wird, ist der Ausgangspunkt. Die TänzerInnen werden zur Projektionsfläche unserer eigenen Geschichte. Es entsteht ein Stück Tanz in dem Wünsche, Sehnsüchte und Hoffnungen zu Grabe getragen werden und das Trauern über unsere verlorene Unschuld in den Vordergrund tritt.
Ein Tanzstück über uns und das Leben.
In Anlehnung an Robert Bressons ästhetische Theorie der Modelle findet die Choreographie von Nikolaus Adler Mittel um die TänzerInnen in einen Zustand der Natürlichkeit treten zu lassen, ohne mit der Sichtbarmachung ihrer eigenen persönlichen Gefühle zu hausieren.
Nicht die DarstellerInnen auf der Bühne fühlen uns was vor, sondern die ZuschauerInnen selbst befüllen diese Projektionsfläche mit ihren eigenen Emotionen und Gedanken.
In einem mehrteiligen Erarbeitungsprozess werden anhand der Filmszene mit den TänzerInnen persönliche Geschichten entwickelt. Diese werden dann zu einer neuen Dramaturgie montiert. Durch die Weitergabe an andere Tänzerinnen wird das Bewegungsmaterial verfremdet.