2014

Ein Land und zwei Völker
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Ein Aktionstag der offenen Fragen

Kaum ein anderer politischer Konflikt in diesem Ausmaß polarisiert die öffentliche Meinung hier in Österreich wie international. Jede Meinung führt zu einer Gegenmeinung und jede dieser Meinungen führt zu einer verwirrenden destruktiven und gefährlichen Abwärtsspirale der Vermengung historischer und politischer Begriffe. Das Theater Nestroyhof Hamakom zeigt einen ganzen Tag verschiedene Veranstaltungen um ungelöste Fragen in diesem Konflikt aus verschiedenen Blickwinkeln in theatralen, sinnlichen und historischen Kontexten zu diskutieren, in der Hoffnung den Zuschauer mit einer verschärften und angereicherten gedanklichen Komplexität zu entlassen.

PROGRAMM

15 Uhr: East of my Middle
Eine Videoinstallation von David Maayan

Diese Videoinstallation ist eine Umstrukturierung der bekannten Tatasachen die uns sprachlos, tonlos machen- abgesehen vom eigenen Herzschlag. "Es muss mein Glaube sein, dass sich das, was der jetzigen Generation hoffnungslos erscheint zu einem neuen Bild dekonstruiert." David Maayan

16 Uhr: Lesung

Ein Land und zwei Völker - Zur jüdisch-arabischen Frage
Martin Buber
Das Dilemma des einen Landes und der zwei Völker stand im Zentrum von Bubers politischer Tätigkeit. In seinem politischen Engagement erörtert Buber Fragen, die damals wie heute auf die drängenden und ungelösten Probleme im Zusammenleben von Juden und Arabern hinweisen.
Einrichtung: Frederic Lion
Mit: Frederic Lion, Eduard Wildner

18 Uhr: Konzert
"Zugvögel- Eine lyrisch-musikalische Reise nach Palästina"
mit: Viola Raheb und Marwan Abado

Mit dem Programm "Zugvögel" wollen Viola Raheb und Marwan Abado auf
poetische, musikalische, nachdenkliche wie berührende Art ihre Heimat
Palästina nahe bringen. Mit Texten, Gedichten und Liedern nehmen sie den Hörer mit auf eine musikalisch-literarische Reise nach Palästina.

19 Uhr: Lesung
Sieben jüdische Kinder - ein Stück für Gaza, von Caryl Churchill
"Sag ihr..." – "Sag ihr nicht..."
Caryl Churchills Stück "Sieben jüdische Kinder-ein Stück für Gaza" entstand 2009 als Reaktion der Autorin auf den Einmarsch der israelische Armee in den Gaza Streifen. Von der Idee bis zur Uraufführung im Royal Court Theatre in London verging kaum ein Monat. Das 10 Minuten lange Stück besteht aus 7 Szenen, in denen Erwachsene darüber sprechen wie Kindern, 7 Mädchen zu 7 verschiedenen Zeitpunkten in der Geschichte des jüdischen Volkes, Gewalt zu vermitteln ist, was gesagt und was verschwiegen werden muss. Vom Holocaust, über die Gründung des Staates Israel, bis hin zu den israelischen Militärangriffen 2009 in Gaza, komprimiert Churchill mit großer Radikalität eine lange, schmerzliche und hochkomplexe Geschichte auf sechs Seiten. Ein gewagtes Unterfangen, das große Kontroversen auslöste.
Einrichtung: Ingrid Lang
Mit: Jaschka Lämmert, Doina Weber, Arthur Werner, Eduard Wildner, Dolores Winkler

20.30 Uhr: Diskussion
WAS HAT DAS GANZE MIT UNS ZU TUN? - ÖSTERREICHS UND EUROPAS VERANTWORTUNG IM UMGANG MIT ISRAEL UND PALÄSTINA

Moderation: Peter Huemer
Mit: Eric Frey (Journalist)
Michael Pfeiffenberger (Filmemacher)
Doron Rabinovici (Autor und Historiker)
Viola Raheb (Sängerin)
Hans-Jürgen Tempelmayr (Österreichisch-Israelische Gesellschaft)
Gerhard Scheit (Philosoph und Politikwissenschaftler)