7. Mai 2024 / 19.00 Uhr

ich suche blumen im benzin
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Gerhard Rühm

Lesetheaterstücke von Gerhard Rühm vorgetragen von Gerhard Rühm

(c) David Rühm

die autobusgarage am neusserpaltz. verlassen, die leeren wagen. stille, mitternacht, schwacher lichtschein, ein mensch irrt verloren zwischen den hohen wagen herum, ein vorbeikommender wachtmeister horcht auf die hallenden schritte, bis er ihn entdeckt.

wachtmeister: wos tan denn sie do?
der mensch: i woat.
wachtmeister: auf wos denn?
der mensch: dass i zu mia kumm.
wachtmeister: san sie narrisch?
der mensch: jo.
wachtmeister: hüfe!
der mensch: na.
wachtmeister: sowos is ma a non et untakumma, um de zeit.
der mensch: s gibt ka hüfe. die plottn hot an schprung.
wachtmeister: wos fia r a plottn?
der mensch: die schoeplottn, auf dera mei lieblingsschtickl dromat is.
wachtmeister: na und?
der mensch: de schpüt und schpüt bis in d frua und i kaunn net schlofm. und imma wauns amoe im kras grennt is, gibts an knacks. wea soe des aushoetn!
wachtmeister: warum drahn s as denn net o?
der mensch: odrahn oda in d garasch renna. ans von die zwa.
[...]

(Gerhard Rühm, ich suche blumen im benzin)

1930 geboren, zählt Gerhard Rühm zu den herausragendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. und 21. Jahrhunderts. Er ist Autor, Musiker und bildender Künstler. Im Mittelpunkt seiner künstlerischen Auseinandersetzung stehen die akustische und visuelle Dimension von Sprache sowie deren Wechselbeziehungen. Das humorvolle Spiel mit Worten, Buchstaben, Lauten und Idiomen ist dabei Programm.  

Seit Anfang der 1950er Jahre produziert Gerhard Rühm Lautgedichte, Sprechtexte, visuelle Poesie, Fotomontagen und Buchobjekte. Er ist Mitgründer der Wiener Gruppe und arbeitete mit Friedrich Achleitner, H. C. Artmann, Konrad Bayer und Oswald Wiener zusammen. Er wurde zu einem der wichtigsten Anreger der österreichischen Literatur nach 1945.

Mit einer eigens für das Theater Nestroyhof Hamakom zusammengestellten Auswahl an Lesetheaterstücken ist Gerhard Rühm nun als einer der bekanntesten Vertreter der avantgardistischen künstlerischen Kräfte der Wiener Nachkriegsjahre zu sehen, die in dem Theaterstück Erbe als junge Hoffnung von dem Künstler*innen-Paar Otto und Irmi verkörpert werden. Dorothea Zeemann trat als Mentorin und Förderin der Avantgarde auf, u.a. auch der Künstler*innen der Wiener Gruppe, für die sie als Namensgeberin gilt.

Dienstag, 7. Mai 2024, 19.00 Uhr

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TEXT UND ZUSAMMENSTELLUNG
VORTRAG