Habe die Ehre
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von Ibrahim Amir

NESTROYPREIS 2013

Die Ehre der gesamten Familie wurde durch das schamlose Verhalten der Ehefrau in den Dreck gezogen. Glücklicherweise konnte ein gezielter Schuss auf ihren Liebhaber das Schlimmste verhindern. Zur vollständigen Wiederherstellung der Familienehre fehlt nun nur noch die Tötung der Ungetreuen, so wie es dem alten, ungeschriebenen Gesetz der Urväter entspricht.

Doch wer soll die Hinrichtung vollziehen?

Während im Nebenraum die Frau unter dem Einfluss von Schlafmitteln ihrer Tötung entgegendämmert, ringt der Familienrat, bestehend aus Vater, Mutter, Bruder, Ehemann und Schwiegervater um eine Entscheidung. Doch es ist gar nicht so einfach jemand geplant kaltblütig zu töten. Jeder versucht sich der vermeintlichen Pflicht zu entziehen: Faule Ausreden? alte Geschichten? plötzliche Krankheiten... jedes Mittel ist recht, um nicht zum Mörder der eigenen Tochter, Schwester oder Ehefrau zu werden. Und dann steht plötzlich die Polizei vor der Tür, der vermeintlich tote Liebhaber mit einer Pistole im Zimmer und von der Tochter fehlt auch jede Spur. In diesem Chaos beginnt sich „Der alten Väter Ordnung“ gänzlich aufzulösen. Jeder gegen jeden und alle um die Ehre.

In der Komödie des jungen, in Wien lebenden, syrischen Arztes und Schriftstellers Ibrahim Amir gibt es kein Tabu und kein Klischee, das nicht durch den Kakao gezogen wird. Seine Figuren sind wie aus einem Tarantino-Film entsprungen, seine Dialoge sind klug, knapp und griffig.

Dem Autor gelingt mit seinem Debüt-Stück das Kunststück, eine Geschichte vom Ausmaß einer antiken Tragödie ins Wien von heute zu holen. Ganz nebenbei kreiert er dabei ein neues Genre:

Die „Parallelgesellschaftskomödie“.

PRESSESTIMMEN:

„Bitterböse, doch sehr witzig.“ (Kurier)

„Der aus Syrien stammende Dramatiker Ibrahim Amir, ein angehender Mediziner, hat den Theaterkünsten eine neue Gattung geschenkt. Sein zum Brüllen komisches Stück Habe die Ehre nennt sich im Untertitel eine "Ehrenmordkomödie". Nicht auszudenken, wenn das im koproduzierenden Theater Hamakom uraufgeführte Beispiel Schule machte. Der heimische Theaterbetrieb würde sich vor Beschneidungsfarcen und Steinigungsschwänken kaum noch retten können.“ (Der Standard)

PREMIERE:
Jänner 2013
VON:
Ibrahim Amir
INSZENIERUNG:
Hans Escher
AUSSTATTUNG:
Renato UZ
MIT:
Paola Aguilera/Tania Golden
Alev Irmak
Petra Staduan
Elisabeth Veit/Christina Laas
Astrit Alihajdaraj
Oktay Günes
Marcel Mohab
Boris Popovic
Michael Smulik
Erol Ünsalan
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