Joseph Otto Flatter. Ein Mensch, ein Künstler. Aus Wien. Ausgewandert, exiliert, vergessen?
Hilde Loewe-Flatter. Seine Frau, Musikerin.
Ein Sohn aus erster Ehe, dessen Mutter Eva Flatter: deportiert.
Materialien aus seinem Leben, Spuren seiner Existenz, Zeugnisse seiner Kunst, Berichte seines Sohnes Peter Flatter. Recherche, Ausgrabungen, ausgelegte Funde. Warum tun wir das?
Keine historische Arbeit, keine kunsthistorische Reflexion, keine Monumente oder Wiedergutmachungen, keine Augenzeugenberichte ... was ist es dann?
Was wollen wir im Erinnern bewahren? Wollen wir uns überhaupt erinnern? Suchen wir die Wahrheit im Menschen oder suchen wir die festgelegten Kriterien erinnerungswürdiger Opfer zu erfüllen? Widersprüchlichkeiten beweisen nur die Wahrheit.
Materialien, aus denen Kunst schöpft, etwas, dem der Romancier nachgeht, das Labyrinth der Widersprüchlichkeiten ... ein Salon, der nach dem Potential sucht.
Ein Salon, der keine Botschaft übermitteln will, der nach einer zukünftigen Form der Erinnerung sucht, nach möglicher Ordnung ... ?
ZOON Musiktheater betreibt ein Theater der Zeitgeschichte, das sich dem durchformulierten, stringenten Drama entzieht. Ein Salon, der die Vor-Form eines Theaterstücks, eines Romans, einer Oper sein kann.