Die Film-Doku killing nazis erzählt die reale Geschichte eines wahren Inglourious Basterd, des heute 91-jährigen Alfred Müller aus Wien-Ottakring. Als Jugendlicher vor den Nazis nach Palästina geflüchtet, wurde er im Exil zu Chaim Miller und in einer Spezialeinheit der britischen Armee für den Einsatz als Agent in Nazi-Uniform ausgebildet.
1945 kehrte er als Soldat der Jüdischen Brigaden zurück nach Österreich – wo seine Eltern im Holocaust ermordet wurden. Und übte mit seiner Einheit in Selbstjustiz Rache, indem er Dutzende SS- und Gestapoangehörige aufspürte, entführte, verhörte und hinrichtete.
Der Film lässt den Zuseher miterleben und mitfühlen, wie und warum Chaim Miller vom Opfer zum Täter wurde, und er zeigt eindrucksvoll, wie das Leben eines Menschen durch die Geschichte geprägt wird und wie die Geschichte durch das Leben eines Menschen beeinflusst wird.
Am 15. März 1939 landet Alfred Müller illegal in Palästina. Und das erste, das wir gehört haben, war, dass die Nazis an diesem Tag in die Tschechoslowakei einmarschiert sind. Alfred Müller baut mit Jugendlichen aus Österreich und Deutschland den Kibbutz Kfar Menachem auf: Da war nichts, nur Steine und Hügel! Lernt Hebräisch. Und nimmt schließlich den Namen Chaim Miller an. Zuhause in Wien wird sein Vater von der Gestapo zur Zwangsarbeit nach Norddeutschland verschleppt. 1941 kommt er zu Tode geschunden heim und stirbt an den Folgen von Folter und Haft. Seine Mutter wird im selben Jahr nach Riga deportiert. Und was dort passiert ist, wissen wir: Sie wurde im Wald erschossen!
Mitglieder der Deutschen Abteilung beschließen gemeinsam, Rache zu üben. Denn es kann doch nicht sein, dass die einfach so davon kommen. Die geplante Selbstjustiz ist freiwillig: Aber es war keener dabei, der hier nicht mitmachen wollte.
Der Film wird als Preview im Theater Nestroyhof Hamakom in Anwesenheit des Regisseurs gezeigt, im Anschluss besteht die Möglichkeit zum offenen Gespräch.