(c) Rodrigo Llopis-Barrientos, Hans Schubert
Gundi Feyrers Sätze verbreiten sich, haften an Gaumen und Zunge, reißen ab und kleben sich am Gegenüber fest. Gundi Feyrer versteht es auf virtuose Art, körperlose Vorgänge und mentale Prozesse in handfeste Bilder zu übersetzen. Unsere Köpfe, bemerkt die Ich-Erzählerin, sind wie Säcke vollgefüllt mit unbedacht übernommenen Ansichten, Welt- und Menschenbildern. Um die Dinge und sich selbst aus einer neuen Perspektive zu betrachten, greift sie Gedanken aus der Quantenphysik und der jüdischen Mystik auf, fragt nach der Entstehung von Materie und versucht der Stellung des Menschen im Universum auf den Grund zu gehen.
Sonntag, 16. Februar 2025, 11.00 Uhr
Gundi Feyrer, * 1956 in Heilbronn/Neckar. Studium an der Akademie der Bildenden Künste München und an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Seit 1980 Buchobjekte, Materialbücher, Zeichnung, Zeichentrickfilme, Videos, Hörspiele, Theaterstücke, Aufführungen mit Wort, Bild und Ton, Übersetzungen.
Zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. H. C.-Artmann-Preis, 1995 war Gundi Feyrer Grazer Stadtschreiberin. Nach längeren Aufenthalten in Rom, Paris, Graz, Madrid, Wien und Córdoba lebt Gundi Feyrer nun in Wien, Málaga und Köln.
Bücher, zuletzt: Sätze, die Gedanken regnen (Ritter 2024), Der Tempel des Nichts (Das Zaubern) (Ritter 2020), Krumme Gedanken. Aus und zu Physik und Poesie (Klever, 2017)
Alexandra Millner, Literaturwissenschaftlerin und -kritikerin, Dozentin an der Universität Wien, wissenschaftliche Projektleiterin an der Universität für angewandte Kunst Wien sowie Dramaturgin im Kabinetttheater.