*1945 ?2021
Aufgewachsen in Berlin und Frankfurt am Main, begann er 1963 ein Schauspielstudium in Frankfurt. 1965 erhielt er ein Engagement als Schauspieler am Staatstheater Darmstadt. 1968 wechselte er an das Theater am Turm in Frankfurt und wirkte unter anderem bei der Uraufführung von "Publikumsbeschimpfung" unter der Regie von Claus Peymann mit. Ab 1969 war er als Schauspieler am Düsseldorfer Schauspielhaus unter dem Intendanten Karl-Heinz Stroux beschäftigt. Seit 1972 verschiedene Regietätigkeiten am Theater am Turm, Staatstheater Darmstadt, Düsseldorfer Schauspielhaus, 1989 Oberspielleiter am Staatstheater Stuttgart. Von 1999 bis 2010 war Michael Gruner Schauspieldirektor am Schauspiel Dortmund. Er war außerdem Gastregisseur u.a. am Wiener Burgtheater, am Wiener Volkstheater, am Deutschen Theater Berlin, in Weimar, Bonn und München und im Theater Nestroyhof Hamakom, wo er "Die Banalität der Liebe" von Savyon Liebrecht, "Ich und Ich" von Else Lasker-Schüler, "Sonia Mushkat" von Savyon Liebrecht und "Flucht" von Sara von Schwarze inszenierte. 2016 war er als "Dunkelstein" in der gleichnamigen Produktion im Theater Nestroyhof Hamakom zu sehen. 2017 spielte er in "Man sage nicht, es wäre der Mühe nicht wert gewesen". Im Jahr 2020 inszenierte er "Herbst der Untertanen" von Nino Haratischwili. Pandemiebedingt musste die Aufführung zweifach verschoben werden. Ab Januar 2022 wird "Herbst der Untertanen" im Hamakom zu sehen sein.
Michael Gruner ist in der Nacht vom 19. auf den 20. Oktober 2021 im Kreise seiner Familie verstorben. Michael Gruner war der Meister des psychologischen Realismus, Regisseur, Schauspieler und Theaterdirektor sowie langjähriger Freund und Unterstützer unseres Theaters. Seine Inszenierungen waren herausfordernd, hochintelligent, geprägt von tiefer Menschlichkeit und formaler Genialität. Sie werden uns fehlen, ebenso wie seine Schauspielkunst und all die fruchtbaren und geistreichen Gespräche, die wir im Laufe der Jahre mit ihm führen durften.
Es war ein großes Geschenk und eine große Ehre, mit dir arbeiten zu dürfen.