Das nawa film & music festival widmet sich dem Musik- & Dokumentarfilmschaffen von zeitgenössischen Künstler*innen aus Nordafrika und Westasien. Es findet 2022 erstmals statt, der diesjährige Fokus liegt auf dem Iran.
Jenseits von Folklore, Traditionalismus und ethnischer Abgrenzung bietet das Festival eine transkulturelle und interdisziplinäre Plattform für zeitgenössische Kunst. nawa ist die Abkürzung für North Africa & West Asia; nawa bedeutet im Arabischen und Persischen aber auch Lied, Melodie oder Klang.
Zwei renommierte und geschichtsträchtige Veranstaltungsstätten im Zentrum von Wien bieten das stimmungsvolle Ambiente: Das Theater Nestroyhof Hamakom wird zur Konzertbühne, im Burg Kino spielt das Filmprogramm.
1. Festivaltag
19.00 - 20.00: Golnar Shahyar & Rojin Sharafi
Golnar Shahyar und Rojin Sharafi verbindet nicht nur ihr Wohnort Wien, sondern auch ihre Verwurzelung in der reichhaltigen Musikkultur des Iran. Die beiden Künstlerinnen haben in den letzten Jahren mit unterschiedlichen Projekten Bühnen im In- und Ausland bespielt. Innovation, Authentizität, Improvisation und Storytelling stehen im Zentrum ihres Schaffens.
Ihr musikalisches Vokabular überschreitet herkömmliche Genregrenzen und stützt sich auf vielfältige Stile und Epochen wie Volks- und traditionelle Musik, Jazz, Ambient, Metal oder Noise. Statt vorgefertigten Regeln zu folgen, verweben sie ihre Gedanken und Gefühle zu narrativen Schichten und Texturen von Klanglandschaften, Wörtern und Gedichten. Mit ihrem Bühnenauftritt beim nawa film & music festival werden sie eine komplexe, sich stetig ändernde musikalische Identität erschaffen.
Golnar Shahyar - Gesang, Klavier, electronics & composition
Rojin Sharafi - electronics, keyboard & composition
(c) Ina Aydogan / Igor Ripak
20.15 - 21.15: MASH Trio
Neue Wege des Musizierens zu entdecken - mit dieser Motivation gründeten Mahan Mirarab und András Dés Mash zunächst ein Duo. Später schloss sich der Klarinettist Vincent Pongrácz der Band an. Die drei Musiker suchten und erforschten aktiv neue Methoden, um auf ihren Instrumenten gemeinsam einen originellen Sound zu entwickeln. Dieser ästhetische Sound im Kontext von Polyrhythmen und Mikrotonalität nutzt die maximalen Möglichkeiten von Klarinette, Gitarre und Schlagzeug, um einfache, aber raffinierte Melodien zu kreieren.
András spielt mit der rechten Hand die Rolle eines Schlagzeugers und mit der linken Hand die eines Perkussionisten, während Mahan mit dem Daumen die Basslinien spielt und gleichzeitig mit den anderen drei Fingern Melodien und Akkorde. Pongrácz, der sich normalerweise zwischen Jazz, Hip-Hop, Rap, elektronischer Musik und freier Improvisation bewegt, erkundet in diesem Kontext die Möglichkeiten mikrotonaler Texturen und Soli. Im Laufe der Jahre hat András sein einzigartiges Schlagzeug entwickelt und ist immer auf der Suche nach neuen Klängen in einem breiten Spektrum von Alltagsgegenständen bis hin zu Instrumenten mit tiefen traditionellen Wurzeln. Mahan, der vor allem die bundlose Gitarre einsetzt, ist darauf spezialisiert, das mikrotonale System des Nahen Ostens mit dem Jazz zu verschmelzen. Indem sie alle ihre Möglichkeiten als Spieler voll ausschöpfen und ihre kulturellen Hintergründe aus Ungarn, dem Iran und Österreich zusammenbringen, wollen sie eine Brücke zwischen akustischer und elektronischer Musik schlagen, um ihre eigene Form des zeitgenössischen Jazz zu schaffen.
Vincent Pongrácz - Klarinette & Bassklarinette
Mahan Mirarab - Gitarre & Fretlessgitarre
András Dés - Percussion
(c) Lajos Somogyi
21.15 - 21.45: Improvisation Golnar Shahyar & Rojin Sharafi & MASH Trio