Nach dem für sie selbst unerwarteten Erfolg von weiter leben begann Ruth Klüger mit über 60 Jahren nochmal ein ganz neuartiges öffentliches Leben. Ihre poetisch kritische Stimme als Autorin, Rezensentin und Vortragende wuchs international zunächst im deutschsprachigen Raum, in Europa und später auch in Amerika. Nach dem geglückten Aufenthalt in Göttingen fasste sie Mut, zumindest gastweise für kürzer oder länger auch wieder ihre Geburtsstadt Wien aufzusuchen – die Stadt, aus der als Kind die Flucht nicht gelungen war, die ihr zutiefst unheimlich blieb und die ihr trotz einer beinahe erdrückenden Zahl an Ehrungen durchaus auch unfreundlich begegnete, wie in unterwegs verloren nachzulesen ist. Trotz ihrer Erfahrungen voll Offenheit und begabt für Begegnungen, wo immer sie hinkam, knüpfte Ruth Klüger auch hier in Wien persönlich und beruflich Bande und es wuchsen Freundschaften - ein je unverhofftes, im Kern stets radikal fragiles, biografisches Glück für ihr/e Gegenüber.
Fünf Personen kommen nun am 6.5. um 18:00 im Theater Nestroyhof / Hamakom zusammen, um Ruth Klüger aus ihrer jeweilig besonderen Perspektive und Haltung zur Autorin zu erinnern:
Eva Geber als Freundin, Begleiterin und teilweise Koordinatorin ihrer medialen Präsenz in Wien.
Herbert Ohrlinger als ihr Verleger beim Zsolnay Verlag.
Doron Rabinovici als Autor- und Forscherkollege.
Renata Schmidtkunz als ihre Filmemacherin und Interviewerin.
Den Film "Das Weiterleben der Ruth Klüger" finden Sie bei Kairosfilm im Webshop.
Daniela Strigl als engagierte Kollegin aus Literaturwissenschaft und - Kritik
Sowie Sabine Kock, Literaturwissenschaftlerin und Philosophin, die während ihrer Gastprofessur 2003 Teil des Wiener Freundinnenkreises um Ruth Klüger wurde.
Die Veranstaltung wird auch online im Live-Stream übertragen. Den Stream finden Sie direkt auf dieser Seite!