Auf einer Bank in einem Park in Istanbul lässt Autor Özen Yula sechs Figuren abwechselnd Dialoge führen. Sie wurden von der Großstadt aufgesaugt, prostituieren sich, bewegen sich in einem System von Abhängigkeiten und fragen nach der Möglichkeit einer Beziehung, die nicht von Geld strukturiert ist. Der Szenenreigen verschärft den Druck. Wie frei sein, wenn selbst das Leben nie ganz dir gehört? Melis Tezkan und Okan Urun, die unter dem Namen biriken zusammenarbeiten, haben eine der ersten Aufführungen des 2002 veröffentlichten Textes realisiert. Das Regie-Duo ist eine Neuentdeckung für Wien. Die konzentrierte Inszenierung stellt der Gewalt des Inhalts ein reduziertes Setting gegenüber: Wenige Objekte und zwei Projektionsflächen reichen aus, um die bemerkenswerten Schaupieler*innen in einen Kreislauf von Kriminalität und Tabuisierung zu entsenden. Ist Sahibinden Kiralik (Privat zu vermieten) neben der Beschreibung einer klandestinen Subkultur auch eine Metapher für das Leben in der Türkei?
Publikumsgespräch: 2. Juni, im Anschluss an die Vorstellung
Eintrittskarten sind ausschließlich über die Wiener Festwochen zu beziehen