Warum denn grad Eisler?
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Eine Hommage an den kleinen Mann

WARUM DENN GRAD EISLER ist ein szenischer Abend voll Tiefgang und Leichtigkeit mit Musik und Texten von Hanns Eisler unter dem Motto: „Entschuldigen Sie, es ist sehr produktiv diese Zeit zu verurteilen.”

Hanns Eisler hinterlässt ein spannendes und umfassendes Œvre mit prägnanten Polit- und Theaterliedern, Arbeiterchören, Filmmusiken, wie auch komplexer Kammer- und Orchester-musik, u.a. „14 Arten den Regen zu beschreiben“. Immer wieder sieht er die Notwendigkeit, sich im Zeitgeschehen zu positionieren. Immer wieder scheitert er. Er schreibt ohne  Larmoyanz, dafür mit viel Esprit. Diese Widersprüche spiegeln sich in seiner Musik ebenso, wie auch der Versuch sie aufzulösen. Hanns Eisler(1898 – 1962), Sohn eines Philosophen und einer Metzgerstochter, schreibt bereits in seiner Jugend in Wien Musik gegen den Krieg. „ Als ich sah, daß die Politik sich mit mir beschäftigte, hab ich mich mit Politik beschäftigt.“

Er wird Meisterschüler bei Arnold Schönberg, dem er zeitlebens trotz ideologischer Zerwürfnisse verbunden bleibt. Ende der 20-iger Jahre trifft er in Berlin den Dramatiker Bertolt Brecht, der Beginn einer höchst produktiven Zusammenarbeit und lebenslangen Freundschaft.

Aufgrund seiner jüdischen Herkunft und seines politischen Engagements muss der Komponist Hanns Eisler während des NS-Regimes emigrieren. Nach Stationen in Europa und Mexiko verbringt er mehrere Jahre in den USA, wo er an Universitäten in New York und Los Angeles unterrichtet und auch für 2 Oscars nominiert wurde. Ein Verfahren vorm „Komitee für unamerikanische Umtriebe“ führt 1947 zu seiner Ausweisung.

Der Österreicher Eisler kehrte über Prag nach Wien zurück, wo sich ihm jedoch nur wenige Arbeitsmöglichkeiten bieten. So nimmt er 1949 das Angebot einer Professur für Komposition in Ost – Berlin an. Trotz Ehrungen, die man ihm zukommen ließ, konnte er selbst dort nicht frei arbeiten.

PRESSESTIMMEN:

„Es "passiert" im Folgenden nicht viel an diesem hinreißenden Abend. Der Schauspieler-Sänger Raphael von Bargen gesellt sich zur Eisler-Sängerin, mit Fortdauer des Abends bekommt man auch die Mitglieder des Chors Kördölör immer öfter zu Gesicht. Das völlig irrwitzige Leben dieses Orpheus aus Wien, den es nach Berlin und anschließend in die Emigration in die USA verschlug, wird aus O-Tönen, mit viel Mut zur beredten Lücke, hastig zusammengeflickt. Der Gestus der Aussparung hätte Eisler bestimmt gut gefallen. Ebenso der Nachweis, dass Eislers Gesänge, die zumeist Vertonungen von Brecht-Gedichten sind, keiner Kommentierung bedürfen“ (Der Standard)

PREMIERE:
September 2012
SCHAUSPIEL:
Raphael von Bargen
GESANG:
Annette Fischer
KLAVIER:
Armin Fuchs
CHOR:
Chor Kördölör
REGIE:
Anna Hauer
AUSSTATTUNG:
Sabine Ott
EINE KOPRODUKTION VON ANNETTE FISCHER UND DEM THEATER NESTROYHOF HAMAKOM