Maya Arad Yasur (c) Adi Segal
Die israelische Autorin Maya Arad Yasur hat kurz nach dem Massaker der Hamas in Israel einen Theatertext verfasst, der das Ringen um eine humanistische Haltung gegenüber der zivilen Opfer auf der anderen Seite inmitten einer brutalen, kriegerischen Auseinandersetzung in Worte zu fassen sucht. Die in München lebende israelische Regisseurin Sapir Heller hat zu dem beeindruckenden Text ein Konzept für eine Bühnenperformance entwickelt, die bereits an mehreren Deutschen Theatern in immer unterschiedlicher Besetzung zu sehen war.
Yasur und Heller haben einen künstlerischen Ausdruck gefunden, um der Sprachlosigkeit zu begegnen, die sich nach dem 7. Oktober vielerorts breitgemacht hat. Das Theater Nestroyhof Hamakom zeigt diese Performance, die nach Menschlichkeit, Empathie und Zukunft fragt, nun erstmals in Österreich. Es spielt die in Wien lebende deutsch-israelische Schauspielerin Lena Kalisch.
Foto (c) Marcel Köhler
Anschließend an die Vorstellungen wollen wir verschiedene Aspekte im Gespräch mit der Autorin und international renommierten Intellektuellen und Expert*innen aus Israel, Deutschland und Österreich und unserem Publikum vertiefen. Noch immer ist die Öffentlichkeit paralysiert. Der Diskurs über Antisemitismus, wer sich zu welcher Community bekennt, nimmt Fahrt auf und polarisiert die Gesellschaft. Aber wer stellt die Frage nach dem Tag danach ? Wie kann es nach derartig viel Gewalt weitergehen?
Die Diskussionen stehen in einem inhaltlichen Zusammenhang zum Stück, in einem Dreiklang an Themen, der Sie, als unser Publikum, mitnimmt auf einen in der Zukunft liegenden – noch gedachten – Aufbruch.
Es diskutieren Gal Hertz, Germanist und Kulturwissenschaftler an der Bezalel Academy Of Arts And Design Jerusalem, Jules El Khatib, Hochschuldozent mit Forschungsschwerpunkt Migration und Maya Arad Yasur, die Autorin des Stücks, die per Zoom zugeschaltet wird.
Diese Diskussion wird im Rahmen einer Kooperation mit Ö1 aufgezeichnet und am 9. Februar um 16:05 Im Gespräch mit Renata Schmidtkunz gesendet.
Vor dem Hintergrund der Gewalt der Massaker ist die kulturelle Leistung der Versöhnung ein ambivalentes Konzept. Aber wie überwindet man Hass und Gewalt?
Es diskutieren Ralph Janik, Universitätslektor mit Schwerpunkt Völkerrecht, Isabel Frey, Musikerin, Ethnomusikologin, aktiv bei der jüdisch-arabischen Friedensinitiative Standing Together und Univ.-Prof. Dr. Heinz Gärtner, Leiter des Beirats des International Institute for Peace (IIP), Vorsitzender im Strategie- und Sicherheitspolitischen Beirat des Österreichischen Bundesheeres und Verfasser zahlreicher Publikationen zu internationalen Beziehungen und Sicherheitsthemen.